Bin ich ein echter Unternehmercharakter? Wichtige Eigenschaften erfolgreicher Selfmade-Menschen

Egal, ob Sie lediglich eine kleine Selbstständigkeit neben dem eigentlichen Beruf im Sinn haben, oder nicht nur sprichwörtlich ein Unternehmen aus dem Boden stampfen wollen: Wenn Sie sich für eine Gewerbegründung interessieren, dann werden Sie sich über kurz oder lang mit „ihm“ befassen müssen – dem selbstständigen Unternehmer als eine Person, die neben beruflichem Wissen (und etwaigen Nachweisen) ebenso eine ganze Reihe ausgeprägter Soft- und Hard Skills mitbringen muss.

Während letztere sich typischerweise auf fachliche Kompetenzen beschränken, die erlern-, mess- und nachweisbar sind, so sind Soft Skills ungleich schwammiger zu definieren. Vielfach wenig mehr als ausgeprägte Charaktereigenschaften, sollten Sie jedoch nicht annehmen, auf sie verzichten zu können. Denn oftmals sind sie genau jenes Zünglein an der Waage, das zwischen dauerhaftem Erfolg und Misserfolg Ihrer Selbstständigkeit im Allgemeinen und Ihres Unternehmens im Besonderen unterscheidet.
 

Seien Sie ehrlich und nutzen Sie Tests

Wir werden Ihnen auf den noch folgenden Zeilen verschiedene Charaktereigenschaften im Detail präsentieren. Allerdings sollten Sie sich besser nicht nur auf Ihr Gespür verlassen, um zu beantworten, ob die Eigenschaften bei Ihnen in hinreichender Menge ausgeprägt sind.

Selbst Menschen, die sich sehr gut selbst reflektieren können, mangelt es oftmals an der fachlichen Voraussetzung, um ihre Eigenschaften in einem realistischen Verhältnis quantitativ und qualitativ bewerten zu können. Anders gesprochen:

  • Sie könnten zwar durchaus realistisch von sich behaupten, durchsetzungsfähig zu sein.
  • Wie durchsetzungsfähig Sie sind, könnten Sie jedoch ohne Vergleiche nicht selbst beantworten.

Der Rat lautet daher, wo immer möglich, auf professionelle Bewertungen zu setzen. Dies beginnt bei umfassenden Eignungstests, die von Franchise-Gebern erstellt werden, um herauszufinden, ob man als Franchise-Nehmer geeignet ist. Es erstreckt sich über offizielle staatliche Tests – etwa denjenigen der Schweiz oder denjenigen der österreichischen Wirtschaftskammer – und es endet noch längst nicht bei persönlichen psychologischen Tests, etwa im Rahmen universitärer Veranstaltungen.


Natürlich müssen Sie es nicht zwangsläufig derart umfassend angehen. Aber insbesondere dann, wenn Sie eine Selbstständigkeit aktuell lediglich für eine denkbare Option halten, dann können solche Maßnahmen Ihnen wichtige Entscheidungsgrundlagen liefern – oder Ihnen verraten, wo Sie noch an sich arbeiten sollten.

Doch was sind die Charaktereigenschaften, die einen guten Unternehmer ausmachen?
 

1. Coolness

Nein, hiermit meinen wir nicht, das gewisse Etwas zu besitzen, das Menschen beiderlei Geschlechter fasziniert und anzieht. Vielmehr bedeutet Coolness in diesem Sinn die Fähigkeit, buchstäblich in jeder Lage – und wenn nötig durch eiserne Selbstdisziplin – einen kühlen Kopf bewahren zu können.

Ein guter Unternehmer verliert beispielsweise nicht die Fassung, obwohl um ihn herum gerade das totale Chaos herrscht. Er lässt sich auch nicht durch den Gedanken verängstigen, am Monatsanfang nicht zu wissen, wie viel Geld er am Monatsende haben wird. Und sicherlich bereitet es ihm (zumindest keine sichtbare) Angst, sein Geschäftsmodell bei Menschen zu pitchen, die ihm ohne jegliche Angabe von Gründen die Hilfe verweigern können.

Allerdings kommt das gewisse Etwas dennoch zu Ehren – ein wenig: Cool bleiben im Angesicht von Konkurrenten, Bankiers und anderen Finanziers, die vielleicht allesamt mehr Geld, mehr Erfolg oder wenigstens mehr Erfahrung vorzuweisen haben. Doch Vorsicht: Hierbei ist Coolness ein charakterlicher Mittelweg, der keinesfalls mit Arroganz verwechselt werden sollte. Cool bedeutet, zwar Ihre „niedriger gestellte“ Position im Angesicht solcher Menschen zu akzeptieren, aber sich davon nicht einschüchtern zu lassen.
 

2. Selbstdisziplin

Einmal abgesehen vom Finanzamt und diversen Gesetzen schreibt niemand einem Selbstständigen vor, was er zu tun und zu lassen hat. Diese Freiheit ist es, was viele Menschen an der Selbstständigkeit besonders begeistert. Allerdings bedeutet Freiheit immer, dafür mehr Eigenverantwortung an den Tag legen zu müssen.

Diese wiederum geht Hand in Hand mit Selbstdisziplin – mitunter auf einem Niveau, das man sonst nur von Ironman-Triathleten kennt. Ein guter Unternehmer hat die Selbstdisziplin…

  • um sich nötiges Wissen zu verschaffen, selbst wenn er das Thema uninteressant findet.

  • um Aufgaben nach Dringlichkeit abzuarbeiten – nicht persönlichen Zu- und Abneigungen.

  • Realitäten zu akzeptieren, selbst wenn Sie seinen Wünschen und Plänen total zuwiderlaufen.

  • selbst bei absoluten „Unpersonen“ mit der gebotenen Tonlage aufzutreten, wenn es dem Unternehmen dienlich ist.

  • Leistung sogar dann zu liefern, wenn er vollkommen „fertig“ ist – und Pausen zu machen, um seine Reserven aufzuladen, auch wenn dafür augenscheinlich keine Zeit bleibt.

Wo es an dieser „direkten“ Selbstdisziplin mangelt, da kann es gleichwertig helfen, Eigenmotivation zu beherrschen. Sprich, Sie können sich selbst motivieren, indem Sie in der Lage sind, in allem einen plausiblen Sinn zu finden und sich selbst davon zu überzeugen.
 

3. Selbstständigkeit

Auch diese Charaktereigenschaft lässt sich mehrdeutig verstehen. Im Sinn dieses Textes geht es dabei um Folgendes: Ein guter Selbstständiger ist in der Lage, im Zweifelsfall ganz ohne jegliche Eingaben, Vorgaben und Ähnliches von außen zu agieren – und zwar in sämtlichen Bereichen. Idealerweise genießt er das sogar zutiefst.

Tatsächlich ist es dazu sogar hilfreich – natürlich nur zu einem gewissen Grad – ein gewisses kritisches Denken gegen Obrigkeit, Befehle, Regeln und Konventionen zu hegen. Das soll nicht heißen, ein guter Selbstständiger müsste im Herzen anarchistisch veranlagt sein. Wohl aber bedeutet es, eine ausgeprägte Attitüde von „Ich bin mein eigener Herr“ an den Tag legen zu können, aber dennoch die Grenzen von Normen, Gesetzen usw. zu akzeptieren – und ohne sich für unfehlbar zu halten.

Das kann vor allem anfangs schwierig sein. Insbesondere, wenn Sie zuvor langjährig ohne Führungsverantwortung angestellt waren – und sowieso, weil hierzulande verhältnismäßig viele Dinge durch enge „Rahmen“ reguliert und vorgegeben werden. Diese Erfahrung kann einen Menschen stark beeinflussen. Mitunter ist es daher nötig, sich freizumachen von jener sprichwörtlichen „Vollkasko-Mentalität“.
 

4. Geistige Reife

Diese Eigenschaft ließe sich ebenso mit „Emotionale Stabilität“ übersetzen. Sie ist also keineswegs an ein Lebensalter geknüpft, wie es der Reifebegriff vermuten lassen könnte. Doch warum ist geistige Reife so wichtig? Erläutern wir es anhand folgender Beispiele:

  • Als Selbstständiger werden Sie immer wieder mit Rückschlägen sämtlicher Arten und Güteklassen konfrontiert. Nicht bloß darf Sie das nicht aus der Fassung bringen. Sie müssen reif genug sein, um damit konstruktiv umzugehen.
  • Sie müssen an vielen Punkten Entscheidungen sorgfältig zwischen verschiedenen Punkten abwägen. Etwa Ihrer Erfahrung und dem Bauchgefühl. Dazu ist es nötig, im Zweifel die sicherere Lösung zu erkennen.
  • Kein Mensch kann alles gleichgut. Ein geistig reifer Selbstständiger akzeptiert das und kann daher loslassen – egal ob bei einer Idee, die zwar gut klingt, aber keine reellen Chancen hat oder beim schlichten Delegieren von Aufgaben an andere.


Übrigens gehört hierzu nicht zuletzt die Fähigkeit, Problemlösungsorientiertheit an den Tag legen zu können – also wirklich niemals in ungläubige „das kann doch nicht funktionieren“- oder fatalistische „alles ist aus“-Muster zu verfallen.
 

5. Pragmatismus

Wenn Sie sich selbstständig machen, dann gibt es letztlich nur ein kombiniertes Ziel: Erfolg und Wachstum. Alles andere muss diesem Ziel dienen oder sich ihm unterordnen. Was jedoch viele dabei nicht beachten, ist das Wie auf dem Weg zu Erfolg und Wachstum.

Denn es gibt in der Unternehmenswelt keine Punkte für besonders schöne oder kreative Ansätze. Ebenso gibt es keine Abzüge für weniger charmante Lösungen. Entscheidend ist immer nur das Ergebnis.

Einige Zitate verdeutlichen Ihnen, worum es hierbei geht:

  • Der Zweck heiligt die Mittel.“

  • Entscheidend ist, was hinten rauskommt.“

  • Hast du kein Pferd, so nimm den Esel.“

  • Wenn es nicht so geworden ist, wie es werden sollte, dann sollte es so werden, wie es geworden ist.“


Das heißt, das exakte Gegenteil des konfuzianischen Ansatzes von „Der Weg ist das Ziel“. Für einen Selbstständigen muss es vielmehr immer lauten „Der Weg ist egal, das Ziel zählt“. Einmal mehr natürlich in den Grenzen von Normen und Gesetzen.

Das erfordert es, bei sämtlichen Maßnahmen, Entscheidungen usw. nur darauf achten zu können, wie diese einem dem Ziel näherbringen. Das ist der Pragmatismus, den ein Unternehmer an den Tag legen muss.
 

6. Lernfähigkeit

Um ein Selbstständiger zu werden, müssen Sie automatisch Dinge erlernen, mit denen Sie vielleicht noch nie zuvor zu tun hatten. Ebenso müssen Sie bis zum letzten Tag am „Steuerruder“ immer wieder Neues hinzufügen – und zeitgleich altes vergessen können.

Der letzte relevante Charakterzug, den Sie besitzen sollten, ist daher die Fähigkeit, immer wieder lernen zu können. Egal, was Ihnen die Erfahrung sagt, Ihr Bauchgefühl, ja sogar der Erfolg an sich.

Stillstand, so sagt man, ist der letzte Schritt vor dem unternehmerischen Untergang. Lernfähigkeit ist nichts weniger als eine zentrale Maßnahme, um Stillstand zu vermeiden – denn er geht allzu oft vom „Chef“ selbst aus.

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Im Zuge Ihrer Gewerbeanmeldung sollten Sie sich nun zeitnah um Ihre Krankenversicherung kümmern. Als Selbstständiger sind Sie nicht mehr automatisch Pflichtmitglied in Ihrer gesetzlichen Krankenkasse und müssen sich dort auf Antrag befreien lassen. Die Beiträge werden nun nach Ihrem Einkommen erhoben. Die Kosten belaufen sich im Jahr zwischen...

 

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