Förderung der Selbstständigkeit: Diese Hilfen können Sie nutzen

Schild Fördergelder

Die Förderung der Selbstständigkeit umfasst weit mehr als nur finanzielle Zuschüsse. Während finanzielle Unterstützung in Form von Zuschüssen ein wichtiges Instrument zur Unterstützung von Selbstständigen ist, gibt es eine Vielzahl weiterer Maßnahmen und Angebote, die darauf abzielen, sowohl Existenzgründern als auch etablierten Unternehmern den Weg zum Erfolg zu ebnen. In diesem Artikel werden verschiedene Fördermöglichkeiten vorgestellt, die Sie nutzen können, um Ihre Selbstständigkeit zu stärken und auf Erfolgskurs zu bringen.
 

Zuschüsse: Geschenktes Geld vom Staat

Zuschüsse gehören zu den bekanntesten Formen der Förderung, die Selbstständigen zur Verfügung stehen. Diese staatlichen Zuwendungen werden in der Regel zweckgebunden gewährt und dienen dazu, unternehmerische Tätigkeiten zu fördern, die sozial- oder wirtschaftspolitisch erwünscht sind. Beispiele für solche Zuschüsse sind der Gründungszuschuss für Arbeitslose, der Digitalisierungszuschuss für Investitionen in neue Technologien oder Innovationszuschüsse für Unternehmen, die Forschung und Entwicklung vorantreiben.

Die Gewährung eines Zuschusses ist häufig an bestimmte Bedingungen geknüpft. Dazu gehört beispielsweise der Nachweis, dass das erhaltene Geld auch tatsächlich im Sinne der Förderungsziele eingesetzt wird. Diese Zuschüsse sind oft durch spezifische Förderrichtlinien geregelt, die von den zuständigen Behörden oder Ministerien vorgegeben werden. Es ist daher ratsam, sich bei der Beantragung genau über diese Vorgaben zu informieren und den Kontakt zum zuständigen Sachbearbeiter zu suchen, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.


Förderungen und Zuschüsse für Existenzgründer

Gründer in Deutschland profitieren von einer Vielzahl an Förderungen und Zuschüssen, die speziell darauf ausgerichtet sind, den Übergang in die Selbstständigkeit zu erleichtern und den Erfolg junger Unternehmen zu sichern. Zu den beliebtesten und am häufigsten genutzten Förderprogrammen zählt der Gründungszuschuss der Agentur für Arbeit. Dieser Zuschuss richtet sich an Arbeitslose, die sich selbstständig machen möchten. Er bietet finanzielle Unterstützung für die ersten Monate der Selbstständigkeit und deckt sowohl den Lebensunterhalt als auch die Sozialversicherung ab. Der Gründungszuschuss ist besonders attraktiv, weil er als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt wird und somit keine zusätzlichen finanziellen Belastungen verursacht.

Ein weiteres populäres Förderinstrument ist der ERP-Gründerkredit – StartGeld der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dieser Kredit ist speziell auf die Bedürfnisse von Neugründern zugeschnitten und bietet zinsgünstige Darlehen mit einer tilgungsfreien Anlaufzeit von bis zu zwei Jahren. Dies gibt Gründern die notwendige finanzielle Flexibilität, um ihre Geschäftsidee ohne sofortigen finanziellen Druck umzusetzen. Der ERP-Gründerkredit kann für eine Vielzahl von Investitionen genutzt werden, von der Anschaffung von Betriebsmitteln bis hin zu Investitionen in die Digitalisierung.

Für Hochschulabsolventen und Wissenschaftler, die innovative Geschäftsideen entwickeln, ist das EXIST-Gründerstipendium eine der begehrtesten Förderungen. Dieses Programm unterstützt Gründer aus dem akademischen Umfeld mit einem monatlichen Stipendium sowie zusätzlichen Mitteln für Sachausgaben und Coaching. Das EXIST-Gründerstipendium ist besonders bei technologieorientierten Start-ups beliebt, da es nicht nur finanzielle Unterstützung bietet, sondern auch Zugang zu einem Netzwerk aus Mentoren und Branchenexperten ermöglicht.

Auf regionaler Ebene gibt es ebenfalls zahlreiche Förderprogramme, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Ein Beispiel ist der Innovationsgutschein, der in vielen Bundesländern angeboten wird. Dieser Zuschuss unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bei der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen, indem er einen Teil der Kosten für externe Forschungs- und Entwicklungsleistungen abdeckt. Der Innovationsgutschein ist besonders attraktiv für Gründer, die auf Innovation und Technologieführerschaft setzen, da er ihnen ermöglicht, von spezialisierten Dienstleistungen zu profitieren, ohne die vollen Kosten tragen zu müssen.

Zusätzlich bieten viele Bundesländer spezielle Förderprogramme für Gründer, die auf die spezifischen wirtschaftlichen und strukturellen Bedürfnisse der Region abgestimmt sind. Diese Programme können eine breite Palette von Unterstützungen umfassen, von Zuschüssen für Investitionen bis hin zu Beratungsleistungen und Netzwerkveranstaltungen. Besonders beliebt sind hier Programme, die auf die Förderung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit abzielen, da sie den Gründern helfen, ihre Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.

Diese Förderungen und Zuschüsse sind deshalb so beliebt, weil sie gezielt auf die Bedürfnisse von Gründern zugeschnitten sind und ihnen helfen, die finanziellen und strukturellen Herausforderungen der Anfangsphase zu meistern. Sie schaffen eine solide Grundlage für den erfolgreichen Aufbau eines Unternehmens und erhöhen die Chancen, sich langfristig am Markt zu etablieren.

Zuschüsse für Gründer Gründungszuschussrechner


Förderung durch Schulungen

Gerade zu Beginn der Selbstständigkeit fehlt vielen unerfahrenen Gründern das notwendige Grundwissen, welches die Basis wirtschaftlichen Handelns darstellt. Zwar müssen Sie kein studierter Betriebswirtschaftler sein, um Ihre Selbstständigkeit mit Erfolg zu krönen, doch ohne grundlegende betriebswirtschaftliche Kenntnisse wird es schwer.

Die örtlichen Industrie- und Handelskammern (IHKs) bieten entweder kostenfrei oder kostengünstig Seminare rund um die Existenzgründung an. Diese Seminare decken typische Fragen zur Gewerbeanmeldung, zum Unternehmenskonzept und zu Finanzierungsmöglichkeiten ab. Zusätzlich zu den IHK-Angeboten gibt es auch andere Anbieter, wie beispielsweise Gründerzentren, Fachhochschulen oder Online-Plattformen, die ebenfalls Schulungen anbieten. Diese Schulungen sind oft subventioniert, sodass Teilnehmer nur einen Bruchteil der tatsächlichen Kosten tragen müssen.

Auch wenn "kostengünstig" nicht gratis ist, profitieren Sie dennoch von einer indirekten Förderung, da der Staat oder die Länder die Veranstalter finanziell unterstützen. Die Schulungen sind deshalb so günstig, weil im Hintergrund eine Förderung läuft, die die Kosten für die Teilnehmer erheblich senkt.
 

Förderung durch Beratungsleistungen

Im Beratungsbereich ist die Förderlandschaft sehr vielfältig. Die Angebote reichen von kostenfreien Beratungen bei städtischen oder landesbehördlichen Einrichtungen, wie beispielsweise der Wirtschaftsförderung oder den IHKs, bis hin zu bezuschussten Beratungen durch registrierte Berater. Ein bekanntes Förderprogramm in diesem Bereich ist das BAFA-Beratungsförderungsprogramm.

Im ersten Schritt ist es immer ratsam, die Angebote bei der örtlichen Wirtschaftsförderung zu prüfen. Viele Einrichtungen stehen ortsansässigen Betrieben mit Rat und Tat zur Seite, sei es für Existenzgründer oder für etablierte Unternehmen. Besonders wenn eine Firma in finanziellen Schwierigkeiten steckt, kann die Wirtschaftsförderung eine wertvolle Unterstützung bieten. Sie vermittelt oft Berater, die zu stark vergünstigten Konditionen arbeiten. In der Regel liegen die Förderquoten zwischen 50 und 90 Prozent der Beratungskosten, wobei der Zuschuss meist nach oben gedeckelt ist. Zum Beispiel fließen im Rahmen des BAFA-Beratungszuschusses maximal 2.700 Euro für Sanierungsberatungen und bis zu 3.200 Euro für Beratungen zu allgemeinen wirtschaftlichen Themen.
 

Förderung durch Tilgungsaussetzung und Tilgungszuschüsse

Eine weitere Möglichkeit, die Selbstständigkeit zu fördern, liegt in den Instrumenten der Tilgungsaussetzungen und Tilgungszuschüsse. Diese Förderinstrumente sind in der Regel an spezielle Kredite gekoppelt, die von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und den Landesbanken angeboten werden. Ein Beispiel ist der ERP-Gründerkredit – StartGeld der KfW, der mit einer tilgungsfreien Anlaufzeit ausgestattet ist.

Der Prozess läuft normalerweise so ab: Ein Unternehmen hat Finanzierungsbedarf für ein konkretes Vorhaben, wie die Anschaffung einer Maschine oder Investitionen in die Digitalisierung. Je nach Finanzierungsanlass kommen bestimmte Förderkreditprogramme in Frage. Sie können diese Programme prüfen und in Ihre Gesamtfinanzierung einbauen, falls sie für Ihr Vorhaben geeignet sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht immer alle Förderkredite verfügbar sind oder Banken bereit sind, diese für Sie zu beantragen – auch wenn sie gesetzlich dazu verpflichtet sind.

Wenn Ihre Hausbank sich weigert, einen Förderkredit für Sie zu beantragen, obwohl sie dazu verpflichtet ist, sollten Sie dies nicht einfach hinnehmen. In solchen Fällen können Sie verlangen, dass die Bank Ihnen gleichwertige Konditionen anbietet, wie zum Beispiel eine tilgungsfreie Anlaufzeit oder eine günstigere Verzinsung. Es kann auch hilfreich sein, parallel bei einer anderen Bank eine Anfrage zu stellen, um eine Alternative in der Hinterhand zu haben.
 

Förderung der Selbstständigkeit durch Mentoring

Nicht nur Geld hilft dabei, ein Unternehmen zu betreiben – ebenso wichtig sind gute Kontakte und wertvoller Rat von erfahrenen Unternehmern. Wenn Sie bereits ein funktionierendes Netzwerk nutzen, sollten Sie es pflegen und ausbauen, da es buchstäblich unbezahlbar ist. Falls Sie noch kein Netzwerk haben, gibt es zwei Möglichkeiten, diesen Aspekt Ihrer Selbstständigkeit zu fördern.
 

Möglichkeit 1: Netzwerk von Grund auf aufbauen

Der Auf- und Ausbau eines Netzwerks erfordert Zeit und Initiative, da Sie aktiv auf andere zugehen müssen. Der Nutzen eines solchen Netzwerks kann jedoch enorm sein, da es Ihnen nicht nur Wissen, sondern auch Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.
 

Möglichkeit 2: Sie suchen sich einen Mentor

Ein Mentor kann Ihnen nicht nur in unternehmerischen Fragen weiterhelfen, sondern Sie auch mit wichtigen Persönlichkeiten in Ihrer Branche in Kontakt bringen. Viele Organisationen bieten Mentoring-Programme an, z.B. Business Angels, Alumni-Netzwerke oder Wirtschaftsverbände. In vielen Fällen sind diese Programme kostenfrei, mit der Verpflichtung, später selbst als Mentor tätig zu werden. Ein Mentor kann Ihnen nicht nur wertvollen Rat geben, sondern auch den Eintritt in ein wertvolles Netzwerk ermöglichen. Die Zeit und Mühe, die Sie in den Aufbau und die Pflege eines Netzwerks investieren, zahlen sich langfristig aus, da solche Beziehungen oft der Schlüssel zum Erfolg sind.
 

Fazit

Die Förderung der Selbstständigkeit in Deutschland bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, die Existenzgründer und Unternehmer auf ihrem Weg zum Erfolg unterstützen können. Von nicht rückzahlbaren Zuschüssen über zinsgünstige Kredite bis hin zu Beratungs- und Schulungsangeboten – die Bandbreite der Förderinstrumente ist groß. Es ist wichtig, dass Gründer und Unternehmer sich gut informieren und die Förderungen gezielt einsetzen, die am besten zu ihren individuellen Bedürfnissen und Zielen passen. Durch die Nutzung der verschiedenen Förderprogramme können finanzielle Hürden überwunden, Fachwissen aufgebaut und Netzwerke geknüpft werden, die den langfristigen Erfolg sichern.
 

Tipp: Förderdatenbank des Bundes nutzen

Um die passenden Förderprogramme für Ihr Vorhaben zu finden, nutzen Sie die Förderdatenbank des Bundes. Diese umfassende Online-Plattform bietet eine detaillierte Übersicht über alle verfügbaren Förderungen und Zuschüsse, die auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene angeboten werden. Hier können Sie gezielt nach Programmen suchen, die auf Ihre Branche und Ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind.

www.foerderdatenbank.de

 

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