Was bedeutet es, selbstständig zu sein?

Wer sich fragt, wie es ist selbstständig zu sein, der malt sich die Situation in den buntesten Farben aus. Die Freiheit ist verlockend, die Möglichkeit abwechslungsreiche Aufträge anzunehmen ebenfalls. Vor allem die Idee vom selbstbestimmten Arbeiten reizt viele. Doch ist das wirklich so reizvoll? Es gibt zwei geflügelte Sprüche, die gegensätzlicher nicht sein könnten:

  1. Selbstständig zu sein bedeutet selbst und ständig zu arbeiten.“

  2. Selbstständig zu sein bedeutet selbstbestimmt zu arbeiten.“

Tatsächlich ist Selbstständigkeit eine reine Einstellungssache. Wenn Sie von vornherein der Meinung sind, dass Selbstständigkeit viel mit Überstunden, wenig Schlaf und nicht enden wollender Arbeit zu tun hat, manövrieren sie sich mental in eine ungünstige Position. Mit dieser Einstellung Erfolg zu haben ist gar nicht so einfach, denn sie müssen nicht nur gegen ihre Konkurrenz, sondern vor allem auch gegen sich selbst arbeiten.

Mit einer bejahenden Einstellung lässt sich die Existenzgründung wesentlich freundlicher und leichter auf den Weg bringen. Sie müssen nicht selbst und ständig arbeiten. Sie können Ihre Selbstständigkeit nach Ihren Vorstellungen gestalten, Sie bestimmen selbst, wie, wo, was, wie lange, mit wem und für wen Sie Ihre Zeit investieren. Jetzt geht es noch darum dafür genau die richtige Form zu entwickeln. Genau da fängt die Selbstständigkeit an. Denken Sie selbst. Entscheiden Sie selbst. Tragen Sie die Konsequenzen selbst – die positiven und die negativen.

Eine Möglichkeit die Selbstständigkeit geordnet anzugehen ist Pragmatismus. Wenn Sie pragmatisch vorgehen, dann überlegen Sie bei jedem Schritt genau, wie Sie Ihre Selbstständigkeit so gestalten können, dass Sie nach Möglichkeit die Dinge tun, die Ihnen liegen und die Sie können. Alles andere geben Sie ab.

Fakt ist nun einmal, Sie können nicht alles selbst machen, weil Sie nicht alles wissen. Niemand tut das. Schließlich sind Sie keine fertige Unternehmerin und kein fertiger Unternehmer, sondern Sie sind Existenzgründer mit einer Geschäftsidee. Mit einer gewissen Prise Pragmatismus strukturieren Sie Ihr Business von Tag eins an übersichtlich durch. Dann fällt es Ihnen in der Folgezeit wesentlich leichter unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte die Aufgaben gezielt heraus zu picken, für die Sie professionelle Unterstützung suchen müssen. Übrig bleibt das, was Sie selbst machen können und hoffentlich auch machen wollen.
 

Vor der Vorgründungsphase steht die Planungsphase

Und damit sind wir schon mittendrin in der Planungsphase, die Sie - hoffentlich aus einer komfortablen finanziellen Situation heraus – in Ruhe durchlaufen können. Im Idealfall verdienen Sie bereits gutes Geld, haben ein gewisses Startkapital angespart, profitieren von funktionierenden Geschäftskontakten und haben praktische Erfahrung in Ihrem Metier.

Brennen Sie für Ihre Vision und können es gar nicht abwarten, sich in der Freizeit an den Schreibtisch zu setzen, um die Geschäftsidee aus der Gedankenwelt zu Papier zu bringen? Dann haben Sie viel Energie in sich, die Sie in der Vorgründungs- und Gründungsphase dringend brauchen.

Doch es kann auch anders laufen. Im ungünstigsten Fall haben Sie keine fundierte Ausbildung, praktisch kein Geld auf der Bank und die vage Vorstellung davon, sich irgendwie selbstständig zu machen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Wie das gehen soll, liegt weitgehend im Dunkeln und Sie wissen nicht so genau, wie Sie die Sache angehen sollen. Wenn Sie eher zu dieser Gruppe zählen, dann liegt noch viel mehr Arbeit vor Ihnen, als Sie jetzt überblicken können. Unser Tipp: Gehen Sie zu einer Existenzgründungsberatung und lassen Sie sich über die Herausforderungen der Selbstständigkeit umfassend beraten. Beschäftigen Sie sich intensiv mit Ihrer eigenen Motivation und sorgen Sie dafür, dass Ihr Umfeld Sie ebenfalls unterstützt. Denn falls die eigene Familie die Selbstständigkeit für ungeeignet hält, der Partner ständig gegenredet und niemand bereit ist, Sie emotional und finanziell in der Not zu unterstützen, dann wird die Selbstständigkeit sicherlich ein sehr schwieriges Unterfangen. Es ist nicht unmöglich, aber enorm herausfordernd.

Ganz egal, aus welcher Ausgangssituation Sie tatsächlich starten, Sie müssen mit Ihren individuellen Voraussetzungen arbeiten. Unser Leitfaden startet bei null. Und das bedeutet, dass Sie eine überzeugende Geschäftsidee entwickeln müssen.

Wichtig: Was ändert sich bei meiner Krankenversicherung nach der Gewerbeanmeldung?

Im Zuge Ihrer Gewerbeanmeldung sollten Sie sich nun zeitnah um Ihre Krankenversicherung kümmern. Als Selbstständiger sind Sie nicht mehr automatisch Pflichtmitglied in Ihrer gesetzlichen Krankenkasse und müssen sich dort auf Antrag befreien lassen. Die Beiträge werden nun nach Ihrem Einkommen erhoben. Die Kosten belaufen sich im Jahr zwischen...

 


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